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30.07.2024 therapie HAMBURG

Sportliches Training bei Multipler Sklerose

Sport und Bewegungstraining wirken sich nachweislich positiv auf die Lebensqualität und die sekundären Symptome von Menschen mit Multipler Sklerose (MS) aus. Dr. Marit Lea Schlagheck von der Technischen Universität Dortmund erläutert auf der therapie HAMBURG, wie insbesondere Hochintensives Intervalltraining (HIIT) MS-Betroffenen helfen kann.

Die Bedeutung von körperlicher Aktivität in der nicht-medikamentösen Behandlung von Multipler Sklerose nimmt stetig zu. Interventionsstudien zeigen, dass durch sport- und bewegungstherapeutische Maßnahmen MS-spezifische und allgemeine Symptome gelindert werden können. Dazu zählen beispielsweise reduzierte Kraft, Ausdauer, Koordination und kognitive Einschränkungen, aber auch Fatigue und Depressionen.

Bewegungsempfehlungen für MS-Kranke

Die Bewegungsempfehlungen für Menschen mit MS entsprechen im Wesentlichen denen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Um einen messbaren Nutzen für die Gesundheit zu erzielen, empfiehlt die WHO mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive aerobe körperliche Aktivität pro Woche. Ergänzend dazu sollten zweimal pro Woche Übungen zur Kräftigung der großen Muskelgruppen durchgeführt werden.

Trotz dieser Empfehlungen sind Menschen mit MS aufgrund ihrer Krankheit oft weniger oder gar nicht aktiv. Dies führt zu einer verminderten Ausdauerleistung, die wiederum mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem schwereren Verlauf der MS-Erkrankung selbst in Verbindung gebracht werden kann.

Gezieltes Ausdauertraining und HIIT

Erste Studien deuten darauf hin, dass regelmäßiges körperliches Training, insbesondere gezieltes Ausdauertraining, einen neuroprotektiven und krankheitsmodifizierenden Effekt haben kann. Hochintensives Intervalltraining (HIIT) hat sich dabei als besonders effektiv und zeitsparend erwiesen. HIIT kombiniert kurze, intensive Trainingsphasen mit aktiven Erholungsphasen.

Im Vergleich zu moderatem kontinuierlichem Training konnten bereits nach drei Wochen deutliche Verbesserungen der kardiorespiratorischen Fitness, der Fatigue und der verbalen Gedächtnisleistung sowie eine Reduktion von entzündlichen Markern im Blutserum festgestellt werden. Konkrete Studienergebnisse zum HIIT-Training bei MS-Betroffenen stellt Dr. Marit Lea Schlagheck in ihrem Vortrag "Sportliches Training bei Multipler Sklerose" vor. Sie erläutert dabei auch, wie das HIIT-Training in die Behandlung von MS-Patienten integriert werden sollte.

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