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23.09.2022 therapie HAMBURG

Sport über die Schmerzgrenze hinaus?

Trotz akuter Schmerzen und Verletzungen an Training oder Wettkämpfen teilzunehmen, ist hochriskant, aber im Leistungssport dennoch weit verbreitet. Im Kontext dieser umstrittenen Praktik kann die Sportphysiotherapie eine bedeutende Rolle einnehmen.

Als „playing hurt“ oder „competing hurt“ bezeichnet man sportliche Aktivitäten trotz wahrgenommener Schmerzen. Dieses Phänomen ist im Leistungssport weit verbreitet – allerdings nicht ungefährlich. Häufig geht es mit der Einnahme von Schmerzmitteln, der Missachtung medizinischer Richtlinien sowie dem Verheimlichen, Glorifizieren und Bagatellisieren von Schmerzen einher. Obwohl playing hurt schädliche Folgen nach sich ziehen kann, hat sich im Leistungssport längst eine Risikokultur etabliert.

Was bedeutet das für behandelnde Therapeuten?

Behandelnde Ärzte und auch Therapeuten sind einer Doppellogik ausgesetzt. Sie stehen zwischen einem Spitzensportsystem mit verbundener Risikokultur und einem Medizinsystem mit entsprechendem Handlungsethos. In diesem Spannungsfeld müssen Ärzte und Therapeuten Entscheidungen zu Behandlungsmethoden, den Trainings- und Wettkampfpausen, dem Wiedereinstieg ins sportliche Geschehen oder auch dem Einsatz von verletzungspräventiven Maßnahmen treffen.

Der Sportphysiotherapie könnte in diesem Kontext eine noch bedeutsamere Rolle zukommen. Denn neben Hilfestellungen zum verbesserten Umgang mit leistungssportlichem Schmerz- und Verletzungsmanagement, können Therapeuten auch konkrete und vertrauensvolle Unterstützung bei Entscheidungen zum competing hurt leisten.

Dr. Robert Zickermann, Studiengangsleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Fresenius in Berlin, gibt auf der therapie HAMBURG einen Einblick in die thematische Relevanz und den aktuellen Forschungsstand zu playing hurt. Anschließend stellt der Sportwissenschaftler eine selbst durchgeführte Studie zum playing hurt im leistungsorientierten Basketball vor.

Das Seminar „Über die Schmerzgrenze hinaus“ findet am 29. Oktober 2022 von 15.00 bis 16.30 Uhr statt.

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